Ägypten

Ägypten ist ein Schwerpunktland der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklung des SECO. Es ist der wichtigste Handelspartner der Schweiz auf dem afrikanischen Kontinent und eine angesehene Regionalmacht. Ausserdem leben dort zurzeit rund 6 Millionen Migrantinnen und Migranten aus ganz Afrika. Ägypten hat bereits mehrere Wirtschaftsreformen erfolgreich umgesetzt und ist daran, ein zweites ehrgeiziges Reformpaket in die Wege zu leiten. Im Rahmen des Schweizer Kooperationsprogramms mit Ägypten unterstützt das SECO makroökonomische Reformen sowie eine nachhaltigere und inklusivere wirtschaftliche Entwicklung, von der die ganze Bevölkerung profitieren soll.

Ägypten ist das bevölkerungsreichste Land in Nordafrika, was es zu einem wichtigen Partner macht, um in der Region zu Frieden und Stabilität beizutragen. Im letzten Jahrzehnt wurden grosse wirtschaftliche Fortschritte erreicht. Ägyptens Verpflichtung zu dem vom IWF geschnürten Reformpaket erwies sich bei der Umstrukturierung mehrerer Wirtschaftsbereiche als erfolgreich. Wichtige makroökonomische Reformen trugen dazu bei, Ausgaben und Handelsdefizite zu reduzieren, makroökonomische Stabilität zu erreichen, Wachstum und Beschäftigung zu fördern sowie die öffentliche Verschuldung auf ein nachhaltiges Niveau zu bringen.

Frau in Gewächshaus, hält Keimling hoch
Die Schweiz unterstützt grünere Produktionsweisen, die effizienter und weniger verschmutzend sind sowie die Selbstversorgung stärken.

Politische und soziale Herausforderungen bestehen weiterhin

Ägypten blickt auf unruhige Jahre zurück, in denen mehrmals der Präsident wechselte und das Parlament neu gewählt wurde. Ausserdem gab es eine Verfassungsänderung. Strukturelle und politische Reformen im Hinblick auf inklusivere Institutionen und den Ausbau der bürgerlichen und politischen Rechte kommen nur schleppend voran. Während sich die meisten Entwicklungsindikatoren in den letzten Jahren langsam, aber stetig verbessert haben, geben nachteilige Entwicklungen bei der Geschlechtergleichstellung Anlass zu sozialer und entwicklungspolitischer Sorge. Zudem hat die Covid-19-Pandemie die Situation der am stärksten gefährdeten Gruppen, u. a. der Migrantinnen und Migranten, verschlechtert.

Welche Ziele verfolgt das SECO?

Das SECO, die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), die Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und das Staatssekretariat für Migration (SEM) legen zusammen die Schweizer Kooperationsstrategie in Ägypten fest und setzen sie gemeinsam um. Die vier Ziele der Schweizer Zusammenarbeit sind: gute Regierungsführung und Menschenrechte, nachhaltige und inklusive Wirtschaftsentwicklung, Entwicklung beruflicher Qualifikationen und menschenwürdige Arbeit sowie Migration und Schutz. Entsprechend fokussiert sich das SECO auf:

  • Verantwortungsvolle Wirtschaftsführung, makroökonomische Reformen und starke Institutionen 
    Das SECO fördert zuverlässige makroökonomische Rahmenbedingungen und den gezielten Aufbau von Kapazitäten für die öffentliche Finanzverwaltung, wie etwa das Schuldenmanagement, sowie eine Verbesserung des Service Public für eine zweckgerichtete und effiziente Verwaltung der öffentlichen Ressourcen zum Nutzen aller Bürgerinnen und Bürger.
  • Grüneres Wachstum und nachhaltige Stadtentwicklung 
    Das SECO arbeitet auf nationaler und subnationaler Ebene mit Regierungsstellen zusammen, um die Bewirtschaftung von Landressourcen sowie das Wasser-, Abwasser- und Abfallmanagement zu verbessern. Zudem fördert das SECO Innovationen in den Bereichen umweltfreundlichere Produktion und Energieeffizienz sowie Finanzierungsmechanismen für eine grünere Wirtschaft. Dadurch kann Ägypten von einer nachhaltigeren Stadtentwicklung, einer optimierten Infrastruktur, resilienteren Städten und besseren Bedingungen für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum profitieren.
  • Entwicklung beruflicher Qualifikationen und geschäftsfreundliches Umfeld 
    Das SECO bietet Berufsbildungsanbietern technische Unterstützung, um die Beschäftigungsfähigkeit, den Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Finanzmitteln insbesondere für Jugendliche, Frauen sowie Migrantinnen und Migranten zu verbessern. Ausserdem unterstützt es Regulierungsbehörden, Dienstleister und privatwirtschaftliche Akteure durch die Einführung vereinfachter Verfahren, transparenter Prozesse und neuer Finanzprodukte sowie die Förderung des Unternehmertums.

Die Gleichstellung der Geschlechter, ein klimafreundlicher Ansatz und eine effiziente Nutzung der Ressourcen sind für eine nachhaltige und inklusive wirtschaftliche Entwicklung unerlässlich. Deshalb berücksichtigt das SECO diese Aspekte bei all seinen Tätigkeiten. Für den Zeitraum 2021−2024 steht für das Schweizer Kooperationsprogramm mit Ägypten ein Gesamtbudget von 84,4 Millionen Franken zur Verfügung. Davon verwaltet das SECO mindestens 35 Millionen Franken.

Letzte Änderung 21.11.2022

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