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Veröffentlicht am 7. Januar 2025

Die Weltbank

Die Weltbank ist eine der grössten Institutionen für die Finanzierung und Wissensvermittlung in Entwicklungsländern. Sie besteht aus fünf Teilorganisationen, die sich für Armutsminderung, gemeinsamen Wohlstand und nachhaltige Entwicklung einsetzen.

Frau in Arbeitskleidung nimmt an einem Hausbau teil

Die Schweiz ist ein aktives Mitglied in den Leitungsgremien der Weltbank und beteiligt sich an ihren Entwicklungsprojekten.

Die Weltbank besteht aus folgenden Teilorganisationen:

  • Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD)
  • Internationale Entwicklungsorganisation (IDA)
  • Internationale Finanz-Korporation (IFC)
  • Multilaterale Investitionsgarantie-Agentur (MIGA)
  • Internationales Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID)

2023 hat die Weltbank mit ihrer neuen Vision, «a world free of poverty on a livable planet», ihr Mandat neu formuliert. Sie unterstreicht damit die Bedeutung einer nachhaltigen Entwicklung für erfolgreiche Armutsbekämpfung.

Die Schweiz und die Weltbank

Die Schweiz trat 1992 der IBRD bei und vertritt im 25-köpfigen Exekutivrat eine Stimmrechtsgruppe von neun Ländern. Neben der Schweiz sind dies Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan, Polen, Serbien, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan.

Die Schweiz setzt sich bei der Weltbank für folgende Prioritäten ein:

  • Ergebnisorientierte, effektive und zielgerichtete Finanzierung von Entwicklungsprojekten gemäss Kompetenzen und Prioritäten der Weltbank,
  • Unterstützung aller Mitglieder der Weltbank, einschliesslich der ärmeren Länder und Krisengebiete,
  • Stärkung der Weltbank in ihrer Rolle als führende Wissensbank,
  • Vertiefung der systematischen Zusammenarbeit mit anderen Entwicklungspartnern, insbesondere mit multilateralen Entwicklungsbanken,
  • Einhaltung internationaler Umwelt-, Sozial- und Gouvernanz-Standards,
  • Fokus der Bank auf die Unterstützung von Ländern beim Übergang weg von fossilen Brennstoffen und
  • Gewährleistung einer angemessenen Kapitalausstattung und Beibehaltung des AAA-Kreditratings.

Neben der Gestaltung von Politik, Strategie und operationeller Ausrichtung der Weltbank hat die Schweiz auch strategische Partnerschaften mit der Bank in den Bereichen Wasser, städtische Infrastruktur und öffentliche Finanzen aufgenommen.

Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD)

Die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (International Bank for Reconstruction and Development, IBRD) konzentriert sich auf Länder mittleren Einkommens und setzt sich dort für nachhaltige Entwicklung sowie die Reduktion von Armut und Ungleichheit ein.

IBRD bietet eine Kombination von Krediten zu guten Konditionen, Wissen und technischer Unterstützung an. Ihre Eigenkapitalbasis wird in unregelmässigen Abständen über Kapitalerhöhungen gestärkt.

Internationale Entwicklungsorganisation (IDA)

Die Weltbank unterstützt über die Internationale Entwicklungsorganisation (International Development Association, IDA) die ärmsten Länder.

IDA ist der Teil der Weltbank, der sich auf die 75 ärmsten Länder der Welt konzentriert. Sie unterstützt u.a. Projekte in den Bereichen Gesundheit und Bildung, Infrastruktur und Landwirtschaft sowie wirtschaftlicher und institutioneller Entwicklung.

IDA gewährt den Ländern Kredite zu Vorzugskonditionen sowie Zuschüsse. Weiter verfügt sie auch über wichtige Instrumente für Schuldenerlass wie die Initiative zur Entschuldung hochverschuldeter, armer Länder (HIPC) und die multilaterale Schuldenerlass-Initiative (MDRI).

Die Ressourcen von IDA werden von den Geberländern in der Regel alle drei Jahre aufgefüllt. In den Verhandlungen zur Wiederauffüllung wird die strategische und operationelle Ausrichtung des Fonds festgelegt. Die neusten Verhandlungen wurden Ende 2024 abgeschlossen.

Seit 1960 hat die IDA 533 Milliarden US-Dollar für 115 Länder bereitgestellt. Die jährlichen Beiträge sind kontinuierlich gestiegen und betragen für die Jahre 2021-23 durchschnittlich rund 36 Milliarden US-Dollar. Viele ehemalige begünstigte Länder sind inzwischen selbst IDA-Geberländer, darunter China, Chile, Indien, Südkorea und die Türkei.

Die Schweiz und IDA

Die Schweiz ist seit 1992 Mitglied von IDA. IDA ist der Fonds, an den die Schweiz den höchsten öffentlichen Beitrag leistet. Mit einer Beteiligung von USD 725 Millionen an der letzten Wiederauffüllung (IDA20) gehört die Schweiz zu den grössten Gebern. Dies unterstreicht die Bedeutung, welche die Schweiz IDA beimisst. Aufgrund des IDAs Finanzierungsmodells, welches Partnerbeiträge mit günstigen Krediten vom Kapitalmarkt kombiniert, ermöglicht jeder Schweizer Franken, der an IDA gezahlt wird, die Mobilisierung von zusätzlichen drei Franken für die Empfängerländer.

Internationale Finanz-Korporation (IFC)

Die Internationale Finanz-Korporation (International Finance Cooperation, IFC) ist die grösste Entwicklungsinstitution, die sich ausschliesslich im Privatsektor von Entwicklungsländern engagiert.

IFC unterstützt private Unternehmen in Entwicklungsländern durch Kreditvergabe, Beteiligungen und Handelsfinanzierung. Weiter setzt sich IFC auch für zuverlässige und günstige wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen für private Investitionen ein.

Die Schweiz und die IFC

Die Schweiz ist eine der grössten Unterstützerinnen der Beratungsdienstleistungen der IFC. Da sich die Produkte, Dienstleistungen und Kompetenzen der IFC und der Schweiz ergänzen, ermöglicht ihre Zusammenarbeit das Erreichen gemeinsamer Ziele zur Armutsreduktion. Die Schweiz unterstützt die Arbeit der IFC unter anderem in folgenden Bereichen:

  • Zugang zu Kapital für KMU,
  • Stärkung von finanzieller Infrastruktur und geschäftsförderlichem Klima,
  • Förderung der Verwaltungskapazität von Unternehmen und
  • Unterstützung von Klimafinanzierung.

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