2021 wendete die Schweiz 3,589 Milliarden Franken für die öffentliche Entwicklungshilfe (APD) auf. Das sind 243 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Der Anteil der Schweizer APD am Bruttonationaleinkommen (BNE) betrug 0,51% (2020: 0,49%).

Wie 2020 war auch 2021 von der Coronapandemie geprägt. Zudem löste die Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 eine humanitäre Krise in Afghanistan aus. Die Schweiz beteiligte sich an den Hilfsmassnahmen der internationalen Gemeinschaft, indem sie die betroffene Bevölkerung rasch und flexibel unterstützte. Das Parlament bewilligte zwei Nachtragskredite, den ersten für die internationale Zusammenarbeit der Schweiz zur Abfederung der Gesundheitskrise (226 Mio. CHF) und den zweiten für die humanitäre Unterstützung der afghanischen Bevölkerung (23 Mio. CHF). Darüber hinaus spendete die Schweiz überschüssige Covid-19-Impfstoffe sowie medizinische Hilfsgüter an Entwicklungsländer (Spenden, die mit 45 Mio. CHF der APD angerechnet werden können). Die Ausgaben für diese zusätzlichen Massnahmen entsprechen 0,04% des BNE. Zum ersten Mal seit 2016 lag die APD/BNE-Quote wieder über 0,5%.
9 Prozent Asylkosten
Bestimmte Kosten für die Unterstützung von Flüchtlingen, Asylsuchenden und vorläufig aufgenommenen Personen in der Schweiz können der APD angerechnet werden. Diese beliefen sich 2021 auf 337 Millionen Franken, was einem Anteil von 9% am Gesamtbetrag der APD entspricht. Ohne Berücksichtigung der Asylkosten betrug das Verhältnis APD/BNE 0,46%
(0,45% im Jahr 2020).
Schweiz auf Rang 8
Die öffentliche Entwicklungshilfe wird gemäss international vereinbarten Richtlinien des Entwicklungshilfeausschusses (DAC) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) berechnet. Diese ermöglichen einen statistischen Vergleich des internationalen Engagements der 29 Mitgliedstaaten des DAC. Dieser Vergleich erfolgt anhand des Anteils des BNE, den jedes dieser Länder für die APD ausgibt.
Gemäss Medienmitteilung der OECD haben 23 DAC-Mitgliedstaaten ihre Beiträge 2021 erhöht, darunter die Schweiz. 6 Länder haben ihr Engagement reduziert. Luxemburg, Norwegen, Schweden, Deutschland und Dänemark erreichten den von der UNO geforderten Anteil von 0,7% der APD am BNE. In der internationalen Rangliste steht die Schweiz im Jahr 2021 an achter Stelle.
APD | 2020 |
2021 |
---|---|---|
EDA |
2'516.6 |
2'748.8 |
WBF |
367.4 | 369.9 |
UVEK |
48.9 | 48.2 |
EFD |
25.9 |
0.5 |
EJPD |
312.1 | 346.2 |
EDI | 12.4 | 6.5 |
VBS |
3.0 | 3.6 |
Kantone und Gemeinden c) |
62.8 | 65.0 |
Total APD | 3'348.1 | 3'588.8 |
davon Asylkosten angerechnet an APD | 302.9 | 336.5 |
APD in % des BNE APD exkl. Asylkosten in % des BNE |
0.49% 0.45% |
0.51% 0.46% |
Bruttonationaleinkommen BNE |
680'928.6 | 707'966.3 |
Letzte Änderung 14.04.2022