4,274 Milliarden Franken oder 0,56 Prozent

2022 wendete die Schweiz 4,274 Milliarden Franken für die öffentliche Entwicklungshilfe (APD) auf, wovon mehr als ein Viertel ins Asylwesen in der Schweiz floss. Der Anteil der Schweizer APD am Bruttonationaleinkommen (BNE) betrug 0,56% (2021: 0,50%). Ohne Berücksichtigung der Asylkosten betrug die APD-Quote 0,40%.  

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Die öffentliche Entwicklungshilfe der Schweiz trägt zu wirtschaftlicher und menschlicher Entwicklung sowie zu einer intakten Umwelt und zu Frieden und guter Gouvernanz bei.

Die APD-Quote hat mit 0,56% im Jahr 2022 (2021: 0,50%) einen Rekordwert erreicht. Dieser Anstieg ist auf das Engagement der Schweiz im Rahmen der internationalen Hilfe zugunsten der Ukraine zurückzuführen.

Dank zweier Hilfspakete für die Ukraine konnte das Land vor Ort mit über 200 Millionen Franken unterstützt werden. Zusätzlich stellte das Staatssekretariat für Migration (SEM) den Kantonen Subventionen in Höhe von 702 Millionen Franken für die Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen bereit. Dies entspricht fast 60% der an die APD anrechenbaren Asylkosten und 16% der gesamten APD.

Asylkosten in der Schweiz von 28 Prozent

Die Asylkosten in der Schweiz erreichten 2022 mit insgesamt 28% den bisher höchsten Anteil an der APD. Ohne Berücksichtigung der Asylkosten gingen die der APD anrechenbaren Ausgaben im Vergleich zu 2021 um 171 Millionen zurück, was einer APD-Quote von 0,40% im Jahr 2022 entspricht (0,45% im Jahr 2021). Dieser Rückgang ist insbesondere auf einen starken Anstieg des BNE (+6,6%) und auf die zusätzlichen Anstrengungen zur Abfederung der Covid-19-Pandemie im Jahr 2021 zurückzuführen.

Rolle der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz

Die Schweiz trägt mit ihrer internationalen Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Armut, zur Förderung des Friedens und der Menschenrechte, zur Bewältigung von globalen Herausforderungen wie Pandemien und Klimawandel sowie zur Beseitigung der Ursachen von Flucht und irregulärer Migration bei. Sie setzt sich zudem für eine umweltverträgliche Entwicklung auf der ganzen Welt und insbesondere für eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen ein.

Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz wird hauptsächlich von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des EDA, dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) des WBF und der Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des EDA umgesetzt. Zu den Ausgaben der internationalen Zusammenarbeit kommen die gemäss OECD-Richtlinien als APD anrechenbaren Ausgaben der übrigen Bundesstellen (einschliesslich Asylkosten) sowie die Beiträge der Schweizer Kantone und Gemeinden hinzu.

Berechnung der APD und internationaler Vergleich

Die öffentliche Entwicklungshilfe wird nach den international vereinbarten Richtlinien des Entwicklungshilfeausschusses (DAC) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) berechnet. Um das Engagement der 31 DAC-Mitglieder zu vergleichen, wird der Anteil der APD am Bruttonationaleinkommen jedes Landes berechnet.

Schweiz auf Rang 9

Gemäss Medienmitteilung der OECD wiesen 26 DAC-Mitgliedländer im Jahr 2022 einen APD-Anstieg auf, in vielen Fällen als Folge der zunehmenden Asylkosten in den Geberländern. Im internationalen Vergleich lag die Schweiz 2022 auf dem 9. Platz der DAC-Rangliste, wie im 2021.

Öffentliche Entwicklungshilfe (APD) der Schweiz 2021–2022 (Mio Fr.)
APD 2021
2022

EDA

2'748.8

2'533.2

WBF
369.9 403.3
UVEK
48.2 49.2
EFD
0.5
0.4
EJPD
346.2 1'216
EDI 6.5 6.9
VBS
3.6 5.2
Kantone und Gemeinden c)
65.0 60.0
Total APD  3'588.8 4'274.1
davon Asylkosten angerechnet an APD 3336.5 3'068.3
APD in % des BNE
APD exkl. Asylkosten in % des BNE
0.51%
0.46%
 
0.56%
0.40%
 

Bruttonationaleinkommen BNE

680'928.6 762'275.5
c) Schätzung für 2022 DEZA Fachstelle Statistik, Stand am 12.04.2023

Letzte Änderung 14.04.2023

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