Der Grüne Klimafonds (GCF, Green Climate Fund) ist ein globaler Fonds, der als Reaktion auf den Klimawandel geschaffen wurde und in emissionsarme und klimaresiliente Entwicklung investiert. Die Bedürfnisse von Entwicklungsländern, die für die Auswirkungen des Klimawandels besonders verletzlich sind, werden dabei speziell berücksichtigt.
Die Schweiz ist im GCF-Exekutivrat vertreten und teilt sich einen Sitz mit Finnland. Zur Stimmrechtsgruppe gehören zudem auch Ungarn, Monaco und Liechtenstein.
Auftrag
Der Grüne Klimafonds wurde von den Vertragsparteien der UNO-Klimarahmenkonvention 2010 geschaffen. Er hat zum Zweck, einen substanziellen Beitrag zu leisten, um die globalen Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels zu unterstützen. Der GCF unterstützt Entwicklungsländer bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen und ihrer Anpassung an die Folgen des Klimawandels, wobei auch die Bedürfnisse jener Entwicklungsländer berücksichtigt werden, die für die Auswirkungen des Klimawandels besonders verletzlich sind.
Exekutivrat: 24 Mitglieder (12 Industrieländer, 12 Entwicklungsländer)
Vertretung der Schweiz: Die Schweiz teilt sich einen Sitz im GCF-Exekutivrat mit Finnland. Zur Stimmrechtsgruppe gehören zudem auch Ungarn, Monaco und Liechtenstein.
Verfügbare Mittel: Zusagen von 46 Gebern in der Höhe von US$ 10,3 Milliarden
Beitrag der Schweiz: US$ 100 Millionen für 2015-2017
Prioritäten und Funktionsweise
Um eine maximale Wirkung der eingesetzten Mittel zu erreichen, setzt der Grüne Klimafonds folgende Schwerpunkte: klimakompatible Städte, emissionsarme und widerstandsfähige Landwirtschaft, Schutz der Wälder, Stärkung der Widerstandsfähigkeit von kleinen Inselstaaten sowie Umbau der Energieproduktion und Zugang zu sauberen Energiequellen.
Der Fonds verwendet seine finanziellen Mittel etwa je zur Hälfte für die Abschwächung der Folgen des Klimawandels und für die Anpassung an diese. Ausserdem will er das Engagement des Privatsektors fördern, um weitere Finanzmittel zu erschliessen.
Die Aktivitäten des Grünen Klimafonds werden über akkreditierte Organisationen auf internationaler, regionaler, nationaler und subnationaler Ebene realisiert. Die Zusammenarbeit mit den nationalen Kontaktstellen ermöglicht eine Übereinstimmung der Finanzierungsgesuche mit nationalen Strategien und Plänen.
Gouvernanz
Der Grüne Klimafonds wird von einem Exekutivrat mit 24 Mitgliedern, bei gleich starker Vertretung von Entwicklungs- und Industrieländern, geführt. Das unabhängige Sekretariat in Songdo (Südkorea) ist für das Tagesgeschäft zuständig.
Die Schweiz und der Grüne Klimafonds
Die Schweiz hat bei der Schaffung des Grünen Klimafonds eine Schlüsselrolle gespielt, insbesondere in der Design- und Aufbauphase sowie als Gastgeberin der ersten Sitzung des GCF-Exekutivrats 2012 in Genf. Die Schweiz leistet 2015 bis 2017 einen Beitrag an die Erstkapitalisierung des Fonds von US$ 100 Millionen. Die Schweiz ist auch im Exekutivrat vertreten und teilt sich einen Sitz mit Finnland und Ungarn. Das Engagement der Schweiz im Grünen Klimafonds wird vom SECO, der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) gemeinsam koordiniert. Die Schweiz unterstützt die Ziele und Grundsätze des Fonds und verfolgt insbesondere folgende Prioritäten:
Mehr Investitionen in emissionsarme Energie sowie Unterstützung von nachhaltiger Landnutzung und Waldbewirtschaftung
Erhöhte Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit der am stärksten gefährdeten Länder und Bevölkerungsgruppen
Verstärktes Engagement des Privatsektors zur Mobilisierung finanzieller Mittel, um Klimapolitiken in Entwicklungsländern zu unterstützen
Transparente und inklusive Prozesse und wirksamer Einsatz von Finanzmitteln
Verbesserte Komplementarität und Kohärenz mit anderen Institutionen im Bereich Klimafinanzierung und Umsetzung eines gendergerechten Ansatzes
Die Schweiz hat bei der Schaffung des Grünen Klimafonds eine Schlüsselrolle gespielt, insbesondere in der Design- und Aufbauphase.
Der GCF hat unterzeichnete Beitragsvereinbarungen von 46 Gebern über 10,3 Mrd. USD erhalten. Aufgrund von Zahlungsverzögerungen und Wechselkursschwankungen betragen die effektiv verfügbaren Mittel gut USD 7 Mrd.
Bis April 2020 wurden mehr als 5,6 Mrd. USD für 129 Projekte und Programme verpflichtet. Der Fonds hat 95 akkreditierte Institutionen (Umsetzungspartner), darunter die Weltbank, die IFC und die regionalen Entwicklungsbanken. Der erste Wiederauffüllungsprozess des GCF für 2020-2023 (GCF-1) fand 2019 statt. 30 Beitragszahler haben Zusagen im Gesamtwert von insgesamt 9,8 Mrd. USD gemacht. Der Prozess zur Genehmigung durch den Schweizer Bundesrat ist noch nicht abgeschlossen. Die Schweiz sagte 150 Mio. USD zu, verglichen mit 100 Mio. USD für die erste Phase der Ressourcenmobilisierung (2015-2017).